
Vom Luftkurort zur Mountainbike-Destination
Die Anfänge des Tourismus in St. Corona am Wechsel

Die touristische Geschichte von St. Corona am Wechsel, idyllisch im südlichen Niederösterreich gelegen, reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als die Ortschaft durch die Verehrung der heiligen Corona zu einem beliebten Wallfahrtsort wurde.
Später, zu Beginn des 20. Jahrhunderts lockte der Ort Gäste aus Wien und dem Umland, welche zur Sommerfrische klare Bergluft und Ruhe inmitten ausgedehnter Wälder suchten.
In den 1960er-Jahren begann auch der Skiliftbetrieb. Mit mehreren Liften und familienfreundlichen Abfahrten etablierte sich St. Corona als kleine, aber feine Wintersportregion mit Schleppliften, einem 1-er Sessellift und einem 4er-Sessellift bis hinauf zum Kampstein. Über Jahrzehnte war der Wintersport ein zentraler Motor des örtlichen Tourismus.
Letzter Winter mit großem Skigebiet – 2013

Doch der Wintertourismus stand zunehmend unter Druck. Auf nur ca. 840 Metern Seehöhe waren geringe Schneemengen immer öfter ein Problem, und die veralteten Liftanlagen hätten eine kostenintensive Sanierung erfordert. 2013 war deshalb der letzte Winter mit dem "großen" Skigebiet.
Der Neubeginn: Ganzjahresangebote ab 2015
Statt aufzugeben, begann St. Corona 2015 einen mutigen Neustart: die Entwicklung zur Ganzjahresdestination. Erste Maßnahmen waren:
- ein Kinderskiland mit Tellerlift und Förderband
- die Sanierung der Sommerrodelbahn
- der Bau des Motorikparks – heute ein beliebter Treffpunkt für Familien
Damit war die Basis für die Wexl Arena geschaffen.

Die Wexl Trails – vom Mini Bikepark zum MTB-Hotspot
Parallel entstand das erste Mountainbike-Angebot: ein kleiner Trail im Mini Bikepark, gebaut von Philipp Wiedhofer, der zuvor den Bikepark Semmering mitgestaltet hatte.
Das große Interesse – besonders von Familien – führte bald zum Bau des Flowtrails: eine Strecke, die Einsteigern Sicherheit gibt, aber durch Features auch für Fortgeschrittene attraktiv bleibt.
Heute umfasst das Netz der Wexl Trails zahlreiche Strecken, die Anfänger, Familien und Profis gleichermaßen begeistern – und St. Corona weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht haben.
So richtig zu einem Stillstand der Weiterentwicklung kam es aber in Wexl Arena bisher nicht:
- 2018: Pacht & Ausbau von legalen Mountainbikestrecken über den gesamten Wechsel - die Panorama Trails entstehen
- 2020: Erweiterung des Winterangebots mit einem neuen Schlepplift
- 2021: derselbe Lift wurde mit Bügeln für Mountainbiker-Transport ausgestattet – dank der Idee eines einheimischen Mountainbikers, der dafür ein Produktion neu entwickelte und die Firma easyLOOPsystem gründete
- 2021: Austragung der Enduro Österreich Meisterschaft, mit Strecken über den gesamten Wechsel
- 2023: Eröffnung der Wexl Base – ein modernes Verleih-, Shop- und Bürogebäude als Herzstück des Areals - zuvor fanden Skischule, Bikeschule, Lager und Büros in Containern platz
- 2025: Bau des zweiten Bikelifts – eine europaweite Neuheit, da er ausschließlich für Mountainbiker betrieben werden soll
Wexl Arena - einfach unverwexlbar
Neben den Angeboten für Gäste setzt die Wexl Arena auch auf nachhaltige Strukturen in der Region:
- Ganzjahresjobs für Einheimische: Im Gegensatz zu hochtouristischen Gebieten mit vielen Saisonarbeitern bietet die Wexl Arena stabile Ganzjahresarbeitsplätze. Das stärkt die Region und schafft Perspektiven vor Ort.
- Enge Zusammenarbeit von Förstern, Landwirten, Grundeigentümern & der Mountainbike-Community
- Das Schaffen eines Ortes, wo sich jeder willkommen und wohl fühlt, egal ob Einsteiger oder Profi. Im Vordergrund stehen nicht die extremsten Lines oder Features, sondern das Ermöglichen einer "Trail Progression" - ein Erlangen von Skills von einfachen hin zu schwierigen Strecken ohne unnötige Sicherheitsrisiken.
- Community Needs Based Planning: Infrastruktur und Trails entstehen nicht nach einem persönlichen Geschmack der Planer, sondern immer in Abwägung der Bedürfnisse der Nutzer-Community.
- Trailbau in-house: Alle Trails werden von einem eigenen Team geplant, gebaut und gepflegt. Die Shaper sind nicht, wie in vielen anderen Destinationen, externe Firmen, die nur auftragsbasiert arbeiten. Sie sind Teil des Teams. Jeder Shaper kennt nicht nur die Trails, sondern auch die Bodenverhältnisse, Wald- und Natureigenheiten der Region über alle Jahreszeiten hinweg, sowie die Bedürfnisse der lokalen Biker und angereisten Gäste. Dadurch bleibt die Qualität der Trails hoch und die Weiterentwicklung ist konsequent auf die Bedürfnisse der Gäste abgestimmt.

Die Geschichte von St. Corona am Wechsel zeigt eindrucksvoll, wie sich ein traditionsreicher Ort neu erfinden kann, so, dass die Einwohner stolz darauf sind, aus der Region zu sein und mit im Projekt geholfen zu haben.
Vom Luftkurort über den Wintersportort bis hin zur Ganzjahresdestination mit der Wexl Arena und den Wexl Trails: Hier ist es gelungen, sportliche Tradition mit moderner Freizeitgestaltung zu verbinden.